Väter und Kinder

(mittel)
Wie verhalten sich eigentlich „regierende Personen“ zum Rest der Menschheit?
Regierende Personen verhalten sich zu den Untertanen wie Väter zu den Kindern.
Wolff
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Kommentar

Um das Verb zu verstehen, denken Sie eher an das „Verhältnis“ zwischen zwei Dingen als an das "Verhalten" von A gegenüber B. Es geht also einfach um die Gleichartigkeit der Beziehung.

Und um den Inhalt zu verstehen, bzw. zu entschuldigen, muss man sich klarmachen, dass zur Zeit des Autors die bürgerlichen Schichten noch einen mächtigen Beschützer gegen den dominanten, privilegierten Adel benötigten. Später haben sie sich dann bemüht, selbst erwachsen zu werden, um keine Vaterkönige mehr zu brauchen – allerdings in Deutschland mit einiger Verspätung.
Aufklärung

Autor und Werk

Christian Wolff, 1679-1754, der seinerzeit bekannteste deutsche Philosoph des 18. Jahrhunderts.
Politik (= „Vernünftige Gedanken von dem gesellschaftlichen Leben der Menschen, und insbesonderheit dem gemeinen Wesen, zu Beförderung der Glückseligkeit des menschlichen Geschlechts“), 1721 / 1726.

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verhalten
20190202


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